

Es freut mich sehr, dass ihr euch nach wie vor fleißig bei mir meldet und eure Geschichten mit mir teilt! Im nachfolgenden Kurzinterview lässt uns die liebe Madlen teil an ihrer Geschichte haben und ich bin ihr sehr dankbar, dass sie uns so offen und ehrlich einen Einblick in ihren Krankheitsverlauf und ihre tolle Entwicklung nach der Amputation gibt.
1) Was war der Grund für deine Amputation und seit wann bist du amputiert?
Ich hatte eine angeborene Tibia Pseudarthrose als Folge einer Neurofibromatose. Mein Bein wurde mehrfach operiert und verlängert. Die Operationen waren mal mehr mal weniger erfolgreich. Durch die vielen Operationen waren die Muskeln, Sehnen, Nerven ziemlich strapaziert und die Kochen hatten abgebaut und waren verzystet.
Das die Amputation mal kommen würde war mir schon sehr lange klar, aber trotzdem habe ich nie aufgegeben für das Bein solange zu kämpfen wie es geht. Aus diesem Grund schloss ich mit mir den Pakt, dass ich nicht der Amputation zustimme, bis ich Alles getan habe was in meiner Macht steht, um das Bein im besten Fall zu erhalten und schmerzfrei zu sein.
Letztes Jahr konnte ich dann vor Schmerzen kaum noch gehen, jeder Schritt war eine Qual. Sport war nicht mehr möglich und allein der Einkauf im Supermarkt war eine Herausforderung. Auch wenn ich die letzten Jahre immer Schmerzen hatte und daher auch vor ein paar Jahren meinen Beruf als Physiotherapeutin an den Nagel hängen musste, stieß ich diesmal an meine Grenzen. Im August 2017 traff ich die Entscheidung, dass ich nichts mehr tun kann um mein Bein zu erhalten, was die letzten 30 Jahre so gequält wurde. Das war keine Entscheidung die man mal so nebenher trifft.
Ich hatte oft das Gefühl versagt zu haben und schwach zu sein, weil ich nicht mehr weiter um mein Bein kämpfen wollte. Was in dieser Zeit eine Bereicherung war, war der Kontakt zu Menschen die bereits amputiert waren und ein ganz normales Leben führten ohne Kompromisse. Zu sehen, dass es weiter geht war für mich ein Lichtblick und gab mir den Mut und die nötige Kraft.
Im Oktober hatte ich einen Termin bei in der BGU Tübingen in der Prothesensprechstunde und sprach dort mit einem Arzt und einer Orthopädietechnikerin, im November musste ich noch zum Psychologen und Schmerztherapeut und am 8.12.2017 war die Amputation. Als ich nach der Operation aufwachte, war es eine Erlösung, nicht nur für mich sondern auch für mein tapferes Bein, welches nun nicht mehr gequält wird und endlich „befreit“ wurde. Weiterlesen „Perspektivenwechsel mit Madlen Hammann“









