Austausch über Social Media – Fluch oder Segen?

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„Es sieht so aus, als wärst du ständig im Urlaub.“

Das war einer der Kommentare der letztens unter einem Foto von mir auf Instagram gepostet wurde. Tatsächlich wundere ich mich doch immer wieder wie wenig die Leute zwischen der Darstellung auf Social Media Kanälen und dem Alltag differenzieren können.

Ich gehe 40 Stunden arbeiten, damit ich mir meine Reisen und sonstige Annehmlichkeiten leisten kann und das was ich in den Social Media Kanälen zeige ist nur ein Ausschnitt meines Lebens. Zum einen möchte ich doch ganz gerne noch etwas Privatsphäre aufrecht erhalten und zum anderen bin ich nicht der Typ der jedes Essen oder jeden Fitnessstudiobesuch dokumentieren muss und möchte. Ich finde es auch immer wieder interessant wie offen die Leute Details aus ihrem Leben posten (z. B. die eigenen Kinder inklusive eigener Adresse) und vor allem Frauen sich gerne in knappen Outfits zeigen und sich dann aufregen, dass sie dadurch das Interesse von Männern wecken und auch mal die ein oder andere unschöne Anfrage erhalten.

Wollt ihr Mehrwert liefern oder durch „Sex sells“ nur Aufmerksamkeit erreichen?

Von mir wird es nie ein Foto geben in den sozialen Medien, auf dem man meine Beinstümpfe sieht oder ich in knapper Kleidung sexy posiere. Jedes Bild das einmal im Internet ist, kann willkürlich kopiert und weitergeleitet werden und man hat null Einfluss darauf, was dann damit passiert. Auch das posten von Inhalten in geschlossenen Gruppen, sollte einem nicht die Sicherheit geben, dass man sich dadurch unangreifbar macht. Ich würde behaupten, dass es in jeder Gruppe schwarze Schafe gibt, die nicht nur am Austausch interessiert sind, sondern auch andere Hintergedanken haben.  Dazu hab ich in der Vergangenheit bereits einen Artikel über Amelos geschrieben.

Die einen gehen total naiv mit ihren Daten um, andere die meistens schon schlechte Erfahrungen gemacht haben (dazu gehöre leider auch ich), sind sehr vorsichtig wenn eine neue Freundschaftsanfrage kommt oder sind vielleicht auch mal zu Unrecht misstrauisch neuen Kontakten gegenüber.

Natürlich soll sich Niemand verstecken und gerne unter #bodypositivity oder #mehrrealitätaufinstagram andere Leute an ihrem Leben teilhaben lassen, allerdings sollte man schon abwägen und sich überlegen, was man damit bewirken möchte und das gerade das Internet vielen Spinnern Anonymität bietet und sie sich mehr trauen, wie sie es im realen Leben tun würden. Manche mögen dir Aufmerksamkeit genießen und profilieren sich darüber, was ich grundsätzlich nicht verurteile. Es gibt ja genügend Leute die sich das tausendste Spiegelselfie gerne anschauen und liken. Vielen tut der positive Zuspruch sicher auch gut, den sie auf ihre Fotos bekommen und ziehen daraus einen gewissen Selbstwert. Fragwürdig finde ich es nur, wenn alle Frauen über einen Kamm geschert werden und Frauen die keinen Wert darauf legen von fremden Männern Heiratsanträge oder ähnliches zu bekommen und sich öffentlich dagegen aussprechen, eben von genau diesem Frauentyp angegangen werden, die sich davon geschmeichelt fühlen. Denke hier herrscht dann eine gewisse Stutenbissigkeit und gefährliches Schwarmwissen und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein ordentlicher Shitstorm dann nicht lang auf sich warten lässt.

Was ist wichtiger, Qualität oder Quantität der Follower?

Meine Accounts auf Instagram und facebook sollen dazu dienen meinen Blog zu begleiten und keine Datingplattform sein. Daher bin ich hier auch fast nur mit Leuten „befreundet“ oder „folge“ Menschen die für mich in dem Zusammenhang interessant sind. Dennoch ist mein Account kein Fakeprofil, wie es mir schon mal vorgeworfen wurde, denn ich habe nur jeweils einen Account und keine weiteren Accounts um meine privaten Kontakte zu pflegen. Ja man kann auch nur per Whatsapp mit den wichtigsten Menschen im Leben in Kontakt bleiben oder (nach wie vor meine bevorzugte Möglichkeit) einfach mal vor die Tür gehen und sich persönlich treffen. Ja ich weiß, dass ist für den ein oder anderen schon eine ziemlich verrückte Idee um mit Leuten in Kontakt zu bleiben, aber ich kann es nur Jedem empfehlen #ironieoff.

Ein schöner Nebeneffekt, dass ich auf den Social Media Kanälen vertreten bin ist, dass ich dadurch viele neue Kontakte knüpfen konnte und mit vielen interessanten Leuten im Austausch stehe, die ich sonst wahrscheinlich niemals kennengelernt hätte. Den ein oder anderen durfte ich zwischenzeitlich auch persönlich kennenlernen und dadurch ergibt sich dann auch die Chance mehr über den Menschen zu erfahren, als nur die präsentierte Social Media Hülle.

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Wenn man ehrlich ist, will man sich doch von seiner besten Seite präsentieren in der Öffentlichkeit und die Menschen wollen vor allem schöne Bilder und interessante Erlebnisse sehen, auch wenn die Follower oft angeben sie wünschen sich mehr Authentizität auf Instagram und Co. Aber ein Frühstückpost mit einem grünen Smoothie und einer Müsli Bowl mit allen möglichen Superfoods wird doch wesentlich mehr likes erhalten, als eine Butterbreze mit Müllermilch. Also bitte nehmt nicht immer Alles für bare Münze was so von Influencern gezeigt wird und seid euch sicher, dass sie auch genauso schlechte Tage haben wie ihr. Ich nutze die Sozialen Medien als Inspiration und Unterhaltung, aber die Realität ist mir doch tausendmal lieber. Vergleicht euch nicht mit irgendwelchen Sportskanonen und scheinbar perfekt aussehenden Menschen im Netz. Jede Medaille hat ihre zwei Seiten und irgendwelchen Vorbildern nacheifern die nicht der Realität entsprechen macht einen nur unzufrieden. Denn ganz ehrlich, perfekt kann schön sein, ist aber auch ziemlich langweilig.

Zum Schluss noch etwas zu lachen: Realität vs. Fake mit Celeste Barber klick hier

Wünsche euch noch einen schönen Tag und freue mich wie immer über euer Feedback!

Eure CarbonEla

(besucht mich auch auf Instagram: carbon_ela)