Wie Menschen an Schicksalsschlägen wachsen können – ist Resilienz der Schlüssel?

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Die meisten von uns sind im ihrem Leben schon das ein oder andere Mal auf die Probe gestellt worden. Manchmal merkt man lange nicht, dass einen eine Situation belastet und manchmal schlägt einem das Schicksal so hart ins Gesicht, dass es einem den Boden unter den Füssen wegzieht. Ich kenne sowohl das eine als auch das andere Szenario. Schon öfters wurde mir gesagt, dass mich Leute bewundern wie ich mit meiner Krankheitsgeschichte umgehe. Für mich ist das keine besondere Leistung, da ich mich einfach so verhalten habe, wie es sich für mich richtig angefühlt hat. Dennoch hat es mich dazu gebracht darüber nachzudenken, was den Unterschied ausmacht, wenn man in solch eine Extremsituation gerät.

Wie kannst du erkennen, ob du auf eine Krise zusteuerst oder sogar schon mittendrin steckst?

Oft fühlt man eine Art Ohnmacht oder Kontrollverlust, man versucht krampfhaft an den bekannten Strukturen festzuhalten, man weigert sich mit der Situation auseinanderzusetzen und nötige Entscheidungen zu treffen, man ist unfähig einen Ausweg und Alternativen zu sehen, man fühlt sich antriebslos, ist schnell gereizt und neigt zu übertriebenen Zynismus.

Was macht den Unterschied, warum manche Menschen mit Lebenskrisen besser umgehen können als Andere?

Auf den Begriff Resilienz bin ich das erste mal 2014 im Rahmen eines Workshops gestoßen. Resilienz beschreibt die Widerstandsfähigkeit eines Menschen. Verfügt man über ein hohes Maß an Resilienz, hilft es einem in schwierigen Lebensphasen die Zuversicht nicht zu verlieren und ggf. sogar gestärkt aus einer Lebenskrise hervorzugehen. In solchen Situationen wird der eigenen Handlungsspielraum oft kleiner und man ist gezwungen von Altbekanntem Abschied zu nehmen und loszulassen. Das kann einem große Angst machen, aber es eröffnet oft auch neue Chancen. Allerdings braucht es meistens viel Geduld, eine positive Einstellung und die Fähigkeit seine Perspektive zu ändern.

Das hat mich auch auf die Idee gebracht meinen Blog „Perspektivenwechsel mit Prothesen“ zu nennen! 

Resilienz ist kein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, sondern man kann diese Fähigkeit trainieren in dem man sich schwierigen Lebenssituationen erfolgreich stellt. Natürlich wird nicht Alles klappen für was man in den Kampf zieht, aber wegzulaufen oder sich tot zu stellen, hilft einem nicht.

Was kannst du tun um deine Resilienz zu stärken?

-> Selbstreflektion und eine angemessene Selbsteinschätzung

-> Überzeugt sein, dass man etwas bewirken kann

-> Verantwortung übernehmen

-> Toleranz für Ungewissheit entwickeln

-> Ziel- und Lösungsorientiert denken

-> Emotionen und Handlungen versuchen zu kontrollieren z. B. mit Hilfe von Meditation

-> Soziales Netzwerk/sich Unterstützung holen

und bestimmt noch Vieles mehr 🙂

Wir können nicht verhindern, dass uns das Schicksal trifft, aber wir können beeinflussen wie wir damit umgehen. Vielleicht habt ihr am Wochenende Zeit euch zu überlegen wie eure Bewältigungsstrategie bisher war und was ihr noch besser machen könntet. Ich für meinen Teil hab da noch ein paar offene Baustellen. In diesem Sinne ein schönes Wochenende!

3 Kommentare zu „Wie Menschen an Schicksalsschlägen wachsen können – ist Resilienz der Schlüssel?

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