Vorstellung meines Blogs in der Zeitschrift Amputee!

Amputee Zeitschrift

 

Ich hoffe die meisten von euch kennen die AmpuTee, sie ist die Verbandszeitschrift des BMAB, also des Bundesverbands für Menschen mit Arm- oder Beinamputation e.V.

Die AmpuTee richtet sich nicht nur an die unmittelbar Betroffenen, also die Arm- oder Beinamputierten, sondern auch an deren Angehörige und Partner. Angesprochen werden darüber hinaus auch die Kostenträger, Sanitätshäuser, Orthopädietechniker, Physiotherapeuten, Mitarbeiter von Krankenkassen, Kliniken, Reha-Einrichtungen und Angehörige der Heilberufe.

Jedes Verbandsmitglied erhält die AmpuTee kostenlos zugesandt.

Die Verbandszeitschrift informiert neben aktuellem Entwicklungen im Bereich der Amputationsmedizin, der Rehabilitation, der technischen Orthopädie auch über Reise-, Steuer-, Buch-, Kleidungs-, Ernährungs- und Gesundheitstipps. In dem Zusammenhang habe ich über meinen Paraglidingflug im April auf Madeira berichten dürfen und freue mich nun die frisch gedruckte Ausgabe in den Händen zu halten!

20190713_141259

 

Perspektivenwechsel mit Kerstin Schulz

Beinamputierte Anwenderin mit Hüftex

Heute gibts wieder einen neuen Perspektivenwechsel und zwar mit der „unverwüstlichen“ Kerstin! Wir kennen uns schon einige Jahre und laufen uns immer mal wieder über den Weg, da wir den gleichen Orthopädietechniker haben. Warum sie von mir das Prädikat „unverwüstlich“ bekommt, davon erhaltet ihr nachfolgend einen ersten Eindruck:

1) Was war der Grund für deine Amputation und seit wann bist du amputiert?

Ich habe mir 1993 ein Kreuzband gerissen und durch die darauf folgende Operation Keime in den Femur bekommen. Zwischen Sommer ’93 und Oktober ’09 folgten zahllose Operationen, mit dem Ziel, das Bein zu erhalten. Das waren in der Zeit bestimmt 150 OPs.

Durch eine der OP’s in Kombination mit der recht ausgedehnten Infektion hat sich 1996 irgendwann mein Nervus Femoralis verabschiedet, was wir aber erst sehr spät gemerkt haben, da irgendwann die Kniescheibe knöchern mit dem Femur verwachsen war und durch diese Versteifung keine Möglichkeit mehr bestand, den Quadrizeps, also die Muskeln zur aktiven Kniestreckung, zu verwenden.

2003 folgte dann ein künstliches Kniegelenk. 2004 der Versuch, den Nerv durch eine Muskeltransplantation zu reaktivieren und 2008 ein Wechsel von der Knie-TEP, da sich durch die wieder aufflammende Osteomyelitis das alte TEP gelockert hatte. Der Operateur hat das „Wechsel-Knie“ in die aktive Entzündung zementiert. Das war vermutlich nicht ganz optimal und da er versucht hat, seinen Fehler zu vertuschen auch richtig Sch… In dieser Zeit wäre ich mehrfach fast gestorben, aber weil ich stur bin hab ich überlebt.

Weiterlesen „Perspektivenwechsel mit Kerstin Schulz“

Behindert als Schimpfwort- muss man das tolerieren?

Schwerbehindertenausweis

„Das sieht doch voll behindert aus!“

Immer wieder verwenden Leute aus meinem Umfeld das Wort BEHINDERT als Synonym für Scheiße. Man sollte meinen, dass so eine Ausdrucksweise bei Teenagern noch als gedankenloses Gelabber durchgeht, aber wenn Personen in meinem Alter in meiner Anwesenheit, Dinge die sie total zum Kotzen finden als behindert bezeichnen, dann hab ich da kein Verständnis dafür! Ich frage mich wie emotional behindert mein Gegenüber ist und ob man das dulden muss. Es ist einfach eine Diskriminierung im kleinen.

Negerkuss und Zigeunerschnitzel ist nicht mehr akzeptabel, aber alles Schlechte gleichzusetzen mit „behindert sein“ ist ok?

Dabei ist das nicht das einzige Vokabular, welches Menschen mit Beeinträchtigungen diskriminiert. Zum Beispiel sind doch wohl die wenigsten Menschen im Rolli „an den Rollstuhl gefesselt“ oder nicht Jeder „leidet“ an seiner Behinderung. Oder auch die Formulierung „wie bei normalen Menschen“ finde ich mir gegenüber geäußert auch nicht besonders feinfühlig. In meiner Wahrnehmung machen mich fehlende Füsse nicht zu einem unnormalen Menschen. Außerdem ist es wirklich so erstrebenswert normal zu sein, wie es uns die Gesellschaft vorgibt? Ich finde NEIN.

Weiterlesen „Behindert als Schimpfwort- muss man das tolerieren?“

Perspektivenwechsel mit Julia Porzelt

Perspektivenwechsel mit Julia Porzelt

Nach einer kleinen Schaffenspause gibt es heute einen neuen Perspektivenwechsel mit einer ganz tollen jungen Frau, die wie ich aus dem schönen Chiemgau kommt.

Julia ist erfolgreiche ParaDressur-Reiterin und ist auf internationalen Turnieren und den deutschen Meisterschaften unterwegs. Bis letztes Jahr ist sie mit ihrem Pony Lettenhofs lovely Daintiness gestartet und dieses Jahr startet sie das erste mal mit Bruno 193 und wird ihre Erfolgsserie sicher fortsetzen. Wie sie zum Reiten gekommen ist und mehr über ihre Lebensgeschichte findet ihr nachfolgend.

1) Was ist der Grund, dass du Beinprothesen verwendest?

Ich habe von Geburt an eine Dysmelie beider Beine, d. h. ich bin mit Oberschenkeln aber ohne Knie geboren, deswegen trage ich beidseitig Beinprothesen.

2) Was war der größte Unterschied für dich mit den Prothesen?

Es gab bei mir keinen großen Unterschied zu Anderen. Ich war im normalen Kindergarten, normale Schule und habe dann eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht.

3) Was ist dein größter Ansporn fit zu bleiben?

Ich wollte genauso sein wie alle Anderen und mit ihnen mithalten können. Dadurch fordert man sich selber und geht über seine Grenzen. Außerdem tut man sich viel leichter mit allem, wenn man fit ist. Durch meine Liebe zu Pferden und therapeutisches Reiten bin ich zum Reitsport gekommen. Mit 9 Jahren habe ich angefangen Reitstunden zu nehmen. Beim Reiten trage ich aber keine Prothesen, da ich damit keinen guten Halt habe. Stattdessen benutze ich einen Spezialsattel und 2 Gerten.

4) Welchen Rat würdest du anderen Amputierten geben?

Sie sollen Alles geben und Alles versuchen zu machen. Manchmal sind Sachen zwar anstrengender oder sehen anders aus wie bei Anderen mit 2 Beinen, aber viele Aktivitäten funktionieren auch mit Prothesen und machen dann auch richtig Spaß!

Zudem hat bei mir persönlich ein Umdenken angefangen im Umgang mit meinen Prothesen. Es war für mich ziemlich schwierig Kleidung zu tragen bei der man meine Prothesen gesehen hat. Ich hab mich im Kleid oder Rock einfach überhaupt nicht wohl gefühlt. Ich habe nur weite und lange Hosen getragen, damit man die Prothesen ja nicht sehen kann.  Zum Glück gibt es mittlerweile verschiedenen Hersteller von Prothesencover, durch welche ich mich jetzt traue auch Kleidung zu tragen bei denen man die Prothesen sieht. Die tollen Designs der Cover von Cekoon haben mir den Mut dazu gegeben und mit ihnen fühle ich mich schön.

Ich finde es wichtig, dass man sich mit seinen Prothesen wohl fühlt und diese auch mag. Mit der Möglichkeit die Optik der Prothesen individuell zu gestalten, fällt es leichter diese als einen Teil von sich zu akzeptieren.

5) Was möchtest du noch gerne loswerden und soll die Welt über dich erfahren?

Ich möchte, dass Jeder weiß, dass fast alles möglich ist, wenn man es wirklich will!! Manchmal erfordert es einfach etwas Mut und Überwindung und man sollte nicht gleich beim ersten Mal aufgeben, wenn es nicht auf Anhieb klappt.

Ich denke viele von uns können sich an Julia ein Beispiel nehmen, da sie die Herausforderungen ihres Lebens so vorbildlich angeht und zeigt, dass man ein Hobby auch zur Berufung machen und erfolgreich Wettkämpfe bestreiten kann (auch mit einem Handicap).

Nachfolgend verlinke ich euch noch eine tolle Reportage über Julia und den Reitsport. Wer sich bis jetzt nicht vorstellen kann, wie sie in Action auf dem Pferd aussieht, kann sich hier ein Bild davon machen:

https://www.youtube.com/watch?v=dfe2bUpQ-4M

Perspektivenwechsel mit Corinna Heiss

Anwenderin mit BeinprothesePerspektivenwechsel mit CorinnaOberschenkelprothesenanpassung

Lebenserfahrungen verbinden, auch über Landesgrenzen hinweg, daher freue ich mich immer sehr, wenn ich auch aus Österreich und der Schweiz positives Feedback zu meinem Blog bekomme. Eine sehr engagierte Mitstreiterin aus der Nähe von Wien, welche nachfolgend offen ihre Geschichte erzählt und welche Pläne sie für die Aufbau der österreichischen Amputee-Community hat, ist die liebe Corinna. Lasst euch von ihren Erfahrungen motivieren und inspirieren!

1) Was war der Grund für deine Amputation und seit wann bist du amputiert?

Vor knapp 5 Jahren, genauer gesagt am 12. April 2014, ging ich um die Mittagszeit mit meinem Freund aus seinem Elternhaus Richtung Auto.
Dabei krachte ein herannahendes Fahrzeug mit voller Geschwindigkeit in mein geparktes Auto und schleuderte es auf uns zu. Meinem Freund ist zum Glück außer ein paar Prellungen nichts passiert – mir hat es neben ein paar Brüchen (Becken, Schambein, Hand, etc.) an Ort und Stelle den rechten Fuß abgerissen. Man sollte eben nicht vor einem Zaun mit Steinkante stehen, wenn man von einem Auto getroffen wird. Obwohl mir der zerbrochene Holzzaun wahrscheinlich das Leben gerettet hat.

2) Was ist die größte Veränderung für dich mit der Amputation gewesen?

Es gibt vieles das sich verändert hat, aber damit meine ich nicht nur Physisches. Na klar, man muss sich mit der Prothese und dem Leben als Amputierte erst einmal zurechtfinden, man muss sich selbst wieder finden.
Ein solches Erlebnis verändert Jeden. Und es verändert die Sicht auf viele Dinge. Kleinigkeiten, die für mich früher ein großes Drama gewesen wären, über die lache ich jetzt.
Man muss aber im Gegenzug dazu lernen, die „kleinen Dramen“ von Familie und Freunden nicht als belanglos abzutun. Denn Jeder kann nur das nachvollziehen, was er selbst erlebt hat. Außerdem begreift man in dieser Zeit, wem man wirklich wichtig ist. Es gibt viele Leute, von denen ich gedacht hätte sie würde mich besuchen kommen, sich melden – doch ich habe nichts von ihnen gehört. Sogar aus der eigenen Familie. Dafür sind Menschen aufgetaucht, von denen ich es nicht erwartet hätte – und das hat mich dann umso mehr gefreut.

Weiterlesen „Perspektivenwechsel mit Corinna Heiss“

Inklusion auf dem Laufsteg?

Catwalk

Wer ist schön? Was ist perfekt? Zieht das vermeintlich Unperfekte mehr Aufmerksamkeit auf sich als wenn Jemand dem Standard entspricht? Vor allem in der Modewelt gibt es ein festes Schönheitsideal wie die Models auf den Laufstegen aussehen müssen. Unter dem Deckmantel von „Diversity“ (=Vielfältigkeit) haben in den letzten Jahren immer mal wieder Menschen, die nicht dem allgemeinen Verständnis von Schönheit entsprechen, ihren Weg auf Titelseiten und Catwalks gefunden. Was ist der Grund dafür, dass Designer ihre Kleidung von den etwas anderen Models präsentierten lassen?

Menschen mit Behinderung bekommen ihre eigene Modekollektion

Ausschließlich Models mit körperlichen Einschränkungen findet man in der aktuellen Kampagne „Tommy Adaptive“ des US-amerikanischen Designers Tommy Hilfiger, welcher bereits 2016 in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation „Runway of Dreams“ mit einer Linie für Kinder mit Behinderung an die Öffentlichkeit ging. Im Jahr 2017 wurde die Kollektion dann um Mode für Erwachsene erweitert und im Frühjahr 2018 sogar eine neue Werbekampagne mit Adaptive Models wie Paralympic-Star Amy Purdy, der querschnittsgelähmten Tänzerin Chelsie Hill, dem autistischen Koch Jeremiah Josey und Motivationsrednerin Mama Caxx gestartet. Das besondere an dieser Modelinie ist, dass die Kleidung anstatt mit Knöpfen mit Magneten ausgestattet ist und Reißverschlüsse mit Klettverschlüssen ersetzt werden, damit soll das selbstständige Ankleiden für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung erleichtert werden.

Der einbeinige Comedian Josh Sundquist erklärt in einem unterhaltsamen Video wie die Tommy Adaptive Kleidung den Alltag erleichtern kann, schaut es euch an und überzeugt euch selbst:

Model mit Prothese: Mama Cax auf dem Runway in New York

Im Sommer 2018 hat das Label Chromat die Trends für die nächste Badesaison vorgestellt auf der New York Fashion Week und sich für die Präsentation ebenfalls das Model Mama Cax, in Badeanzug und Beinprothese, auf die Bühne geholt. Im Alter von 14 Jahren wurden bei ihr Knochen- und Lungenkrebs diagnostiziert, kurz darauf verlor sie ihr rechtes Bein. In den ersten Jahren nach ihrer Amputation versuchte sie ihre Behinderung möglichst zu verstecken, bis sie ihre Prothese akzeptierte und heute als Fashionaccessoires einsetzt. Neben Auftritten auf den Laufstegen, wurde sie als erstes Covermodel mt Beinprothese für die Titelseite der amerikanischen Teenvogue abgelichtet.

https://youtu.be/9Z2S1j3rnC4

Agenturen suchen Models die nicht alltäglich sind

Weiterlesen „Inklusion auf dem Laufsteg?“

Perspektivenwechsel mit Kathy Rüsbüldt

Oberschenkalamputiert mit SUPPerspektivenwechsel mit Kathy

Ich hoffe ihr seid Alle gut ins neue Jahr gestartet! Was sind eure Pläne für dieses Jahr und wie steht es um eure guten Vorsätze für 2019?

Einer der beliebtesten Vorsätze ist auf jeden Fall: mehr Sport machen! Also bei mir ist das definitiv ein Ziel für das neue Jahr. Allerdings tue ich mir schwer mich wöchentlich für die gleichen Übungen im Fitnessstudio zu motivieren und bin daher immer auf der Suche nach Abwechslung. Eine mögliche Inspiration für eine Sportart, die ich noch nie ausprobiert habe, repräsentiert die heutige Interviewpartnerin, die liebe Kathy aus dem hohen Norden.

Aktuell findet ihr sie auf der „boot“ in Düsseldorf mit ihrem Board in einer der Messehallen rumpaddeln. Wie es dazu gekommen ist und wie Kathy sonst so tickt erfahrt ihr nachfolgend:

1) Was war der Grund für deine Amputation und seit wann bist du amputiert?

Ich bin 1979 als 4-Jährige unter die Straßenbahn gekommen und bin seitdem Oberschenkel amputiert.

2) Was ist die größte Veränderung für dich mit der Amputation gewesen?

Es klingt vielleicht vermessen zu sagen, dass ich Glück gehabt habe, dass der Unfall im Kindesalter passiert ist. Meine Mutter hat damals dafür „gesorgt“ dass so wenig wie möglich Veränderung in meinem Leben stattfand – trotz Prothese gab es kaum Extrawürste. Ich wurde keine Treppen hochgetragen und auf Bäume musste ich selbst klettern!

Es gab eine Situation an die ich mich noch erinnere, als ich aus dem Krankenhaus wieder daheim war. Eine Freundin wollte mich zum Spielen abholen und wir wohnten zu dieser Zeit in einem Mehrfamilienhaus im vierten Stock ohne Aufzug. Auf meine Frage hin „ob und wie…?“ kam von meiner Mutter nur: „Geh mal selbst die Treppen runter. Du hast zwei Beine, Du schaffst das“.

3) Was ist dein größter Ansporn gewesen wieder fit zu werden bzw. fit zu bleiben?

Da ich von klein auf amputiert bin, kenne ich es nicht anders und war immer in Bewegung. Seit meinem 12. Lebensjahr reite ich und besitze auch ein eigenes Pferd das mich seit 22 Jahren begleitet. Bis zur Schwangerschaft waren wir auch noch im Turniersport aktiv. Ich hab das Reiten auf Großpferden gelernt und bin mit ca. 17 Jahren auf Islandpferde umgestiegen und dabei geblieben.

2015 habe ich Stand up Paddling für mich entdeckt. Letztes Jahr stellte ich aber fest „nur rumpaddeln“ ist mir zu wenig und startete Anfang Juni 2018 meinen ersten Wettkampf. Diesem einen folgten weitere und ich konnte von Mal zu Mal meine Leistung steigern. Mein emotionalster Moment war der World SUP-Cup in Scharbeutz. Ich habe keine Medaille gewonnen und kam als Letzte ins Ziel, aber ich gewann eine Menge Respekt – damit hatte ich nicht gerechnet.

Weiterlesen „Perspektivenwechsel mit Kathy Rüsbüldt“

Perspektivenwechsel mit Oliver Decker

Oberschenkelamputiert MotorradOberschenkelamputiert in Lederhose

Heute gibt es ein neues Kurzinterview und ich freue mich sehr, dass sich der liebe Oli auf meinen Aufruf gemeldet hat und bereit ist, seine Geschichte mit uns zu teilen. Oliver kenne ich aus der Gruppe „Prothesenbewegung“, einer SHG welche sich in München und Umgebung engagiert. Er ist, wie ich, ein aktives Mitglied unserer Gruppe „Peers im Krankenhaus“. Warum ihm die Beratung von anderen Amputierten am Herzen liegt und was seine größte Stütze war, als sein Bein amputiert werden musste, erzählt er uns nachfolgend:

1) Was war der Grund für deine Amputation und seit wann bist du amputiert?

Am 11.08.2011 war ich mit dem Motorrad, zusammen mit meinem Sohn, zu einem Schnellrestaurant unterwegs. Auf der Rückfahrt wollte ich in einer Rechtskurve einen anderen Motorradfahrer überholen, diese war wegen des hohen Mais nicht einsehbar. Ich bin auf die Gegenfahrbahn geraten und dort mit einem entgegen kommenden Pkw frontal zusammen gestoßen.

Vermutlich bin ich mit meinem Knie an der A-Säule hängen geblieben. So lassen es zumindest die Bilder vom Unfall deuten. Den Abflug habe ich nicht mitbekommen. Erst das Rutschen auf dem Asphalt war mir wieder bewusst. Ich lag also auf der Straße und konnte mich nicht aufsetzen, da der Schulterknochen gesplittert war. Ich hatte Schmerzen in den Beinen und dachte, dass diese wahrscheinlich gebrochen sind. Ersthelfer banden mir das eine Bein ab. Da dachte ich schon, das muss wohl etwas mehr bluten. Irgendwann kam der Notarzt und man verfrachtete mich in den Rettungshubschrauber.

Meinem Sohn ist außer einer Schürfwunde und einem verknacksten Fuß zum Glück nichts passiert.

Weiterlesen „Perspektivenwechsel mit Oliver Decker“

Peer Counseling- Hilfe zur Selbsthilfe

Peer Unterschenkelprothese

Habt ihr selbst eine Amputation hinter euch? Könnt ihr euch noch an die Sorgen und Ängste erinnern, welche euch beschäftigt haben? Wer hat euch in dieser schweren Zeit zur Seite gestanden? Wer hat verstanden was ihr durchmacht? Bei den meisten werden es Familie und Freunde gewesen sein. Darüber hinaus kann aber auch der Austausch mit Menschen die bereits Lebenserfahrung mit dem Leben ohne Bein(e)/Arm(e) haben eine Unterstützung im Rehaprozess sein. Wer kann besser verstehen was einen nach einer Amputation beschäftigt, als Jemand der selbst diese Erfahrung gemacht hat?

Mir persönlich hätte es sehr geholfen, wenn ich in den 8 Monaten im Akutkrankenhaus Jemand an die Seite gestellt bekommen hätte, der mir als selbst Betroffener meine Fragen beantwortet hätte. Anstatt mir heimlich Antidepressiva in meinen Berg von Medikamenten unterzuschmuggeln, hätte mir ein offener und ehrlicher Austausch so viel mehr gebracht in meiner damaligen Situation. Übrigens habe ich die Antidepressiva nach wenigen Tagen, gegen den Rat der Ärzte, wieder abgesetzt. Ich bin kein Freund davon, Probleme im Leben zeitweise weichzuspülen, nur damit sie einen später um so härter treffen. Ich bin Fan von klaren Ansagen und mag es gar nicht, wenn man versucht mir Sch…. als Gold zu verkaufen. Erst als ich direkt im Anschluss in die Rehaklinik kam, konnte ich bei Anderen und dann auch bei mir selbst sehen, was Alles wieder möglich ist. Das hat mir so viel Auftrieb und Kraft gegeben, dass ich wieder Lust auf das Leben hatte, auch ohne meine Beine.

Weiterlesen „Peer Counseling- Hilfe zur Selbsthilfe“

Blogbeitrag auf „Jammer nicht lebe!“

Beinprothesen im Thailandurlaub

Hallo liebe Amputees und Kämpfer,

ich hoffe ihr habt einen guten Start in die neue Woche!

Gerne möchte ich den Blogbeitrag mit euch teilen, welchen ich für die Seite „Jammer nicht lebe“ geschrieben habe. Vielen lieben Dank an Nicole, welche Autorin des gleichnamigen Buches ist.

„Jammer nicht lebe!“ erzählt eine Geschichte mit Höhepunkten aber auch tiefliegenden Abgründen der menschlichen Psyche. Wie schnell man als chronisch Kranker abgestempelt wird und auf der Ersatzbank landet. Das Buch beschreibt außerdem wie man das Unmögliche möglich macht und sich selbst aus dem Teufelskreis von Schmerz und Angst befreien kann.

Wir gehen leben! Kommst du mit?!

https://jammer-nicht-lebe.de/gastbeitrag-dani/

blog1